Bürgermeisterwahl Ende Juni ausschlaggebend für die Braderie / Amtsinhaber Joly tritt zum fünften Mal an

Alexandre Joly (Foto: ID Commune)

Für Alexandre Joly (70), den langjährigen Bürgermeister der französischen Partnerstadt Houilles, schlägt am 28. Juni 2020 die Stunde der Wahrheit. In diesem zweiten Durchgang wählen die knapp 22.000 Wahlberechtigten das Kommunalparlament – und damit auch traditionell den Spitzenkandidaten der Siegerliste als Rathauschef. Zudem hat die Wahl Auswirkungen auf einige Entscheidungen, die auch den Friedrichsdorfer Städtepartnerschaftsverein betreffen, beispielsweise ob die jährlich am ersten Oktoberwochenende ausgerichtete „Braderie“ –  der große Flohmarkt der Stadt – stattfinden wird oder nicht.

Während der parteilose Joly bei der letzten Wahl 2014 als Spitzenkandidat der unabhängigen Liste „Indépendance démocratie (ID) Commune“ noch mit zwei Dritteln der Stimmen den Posten wiedergewonnen hatte, steht er nun als Zweitplatzierter des ersten Votums im März deutlich unter Druck. Für Herausforderer Julien Chambon, wie Joly der politischen Mitte zuzurechnen, aber mit Unterstützung von Präsident Emmanuel Macrons „En marche“, stimmten 40 Prozent der Wähler, Joly selbst kam auf 36 Prozent – bei einer Wahlbeteiligung von lediglich 42 (2014: 52) Prozent.

Das erneute Antreten Jolys kam einigermaßen überraschend, immerhin wäre es bereits die fünfte Amtszeit seit seinem Einzug ins Houiller Rathaus 1995. Er selbst begründete seinen Schritt im Dezember mit vielen Projekten, die er noch zu Ende bringen wolle. Während der Braderie im Oktober 2019, an der auch Norbert Schneider als Vorsitzender des Partnerschaftsvereins zum ersten Mal teilnahm, hatte sich der Bürgermeister noch zurückhaltend zu einer neuerlichen Kandidatur geäußert. Er gilt als vehementer Unterstützer der Partnerschaft mit Friedrichsdorf und ist regelmäßiger Besucher des deutschen Braderie-Standes.

Eine von der Coronavirus-Pandemie diktierte Entscheidung gegen die Braderie wäre auch ein erneuter Schlag für die Beziehungen zwischen beiden Städten, denn die Teilnahme mit deutschem Bier, Wein, Brot und Bratwurst ist seit Jahrzehnten ein fester Termin im Kalender. Zudem ist das Wochenende wichtig für das traditionelle Arbeitstreffen der deutschen und französischen Partnerschaftsvereine.

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